immer noch gruen
ich male nach der natur. am anfang weiss ich nicht, wohin es führt und das resultat ist veränderlich. die natur gestaltet sich laufend. diese betrachtung inspiriert mich. ich male keine landschaften oder blumen, auch keine inneren landschaften. ich male nicht etwas, sondern es geht mir um das malen als entstehungsprozess.
«in dem moment, in dem alles weg ist, entsteht das bild»
per kirkeby sagt es für mich treffend.
ich lehne mich nicht an eine idee von einem bild oder an das bild selbst, sondern ich überlasse etwas von mir dem malen, ohne gedankliche intervention. Geht das nicht, lasse ich es sein. Daher male ich impulshaft, habe keinen expliziten raum, keine malzeiten, lasse alles einfach liegen, gehe rundherum, kehre dahin, dorthin, eine fläche, ein kringel, ein strich, essen, ein blick, kochen, malen, schlafen, gehen, alles während, während ich esse, male ich, während ich schaue, male ich.
das steht im gegensatz zur struktur, welche auch unordnung, kontrolle, hinweis, meinung, konzept, wissenschaft, bezeichnung, rede, gedanke ist.
malen ohne vor- oder nachgeschichte. malen weg von der struktur hin zur natur, weg vom konzept hin zum freien fall, weg vom politischen hin zur offenheit, weg vom punkt und komma hin zum sprachlosen, weg von der verwirrung hin zur klarheit , weg von der zerstörung des natürlichen hin zur renaturierung – ein manifest.
durch das malen renaturiere ich. nach gruen 2021, still_gruen 2022, still_still_gruen 2023 immer noch gruen. seit jahren beschäftige ich mich damit. es ist meine lebensarbeit.
februar_24